Die "staade" Zeit...?

16. Dezember 2021
#Ehrenamt #freiwillig #wirfueraltoetting #Jugendfeuerwehr #Verein #Kameradschaft #WeihnachtsfeierDahoam #wirhaltenzusammen
Am letzten Übungsdonnerstag des Jahres haben wir uns virtuell zusammengefunden um das abgelaufene Einsatz- und Übungsjahr Revue passieren zu lassen und um gleichzeitig über neue Vorhaben und Herausforderungen informiert zu werden.

Eine „staade“ Zeit…?

bei unserer Jahresabschlussveranstaltung, die am 16.12.2021 virtuell über Teams stattfand, war es wieder einmal an der Zeit, das vergangene Jahr innerhalb unserer Feuerwehr etwas zu reflektieren und dabei haben wir uns viele vergangene Momente durch den Kopf gehen lassen,- auch manche die uns etwas beschäftigt haben!

Da wir uns derzeit noch in der sogenannten „vierten Corona- Welle“ befinden, konnten wir erneut keine gemeinschaftliche Veranstaltung mit einem traditionellen Abendessen und persönlichem Erfahrungsaustausch abhalten. Auch unsere beliebte Weihnachtsfeier mussten wir erneut absagen, auf die wir uns freilich schon gefreut haben.

Bei uns in Bayern nennt man die Adventszeit auch bekanntlich “die staade Zeit” und als wir den Ausführungen unseren Kommandanten Alois Wieser über das abgelaufene Einsatzjahr folgten, so kommt uns das doch im Moment etwas ironisch vor. Mit Stand heute hat die Freiwillige Feuerwehr Altötting 198 Einsätze im laufenden Jahr 2021 abgearbeitet. Diese konnten wieder einmal nicht vielfältiger sein. Mit 79 Brandeinsätzen, 112 Alarmierungen zur technischen Hilfeleistung, sowie 7 Einsätzen im Bereich Gefahrgut wurden wir teilweise stark gefordert und konnten zahlreichen Menschen innerhalb unseres Stadtgebietes und darüber hinaus unsere Hilfe anbieten. Um unseren Wissensstand aktuell zu halten und unser Handwerk nicht zu verlernen, haben wir uns gruppenweise zu Übungen zusammengefunden. Unsere 68 aktiven Kameradinnen und Kameraden zwischen 18 – 65 Jahren haben sich in internen Einsatztrainings fortgebildet, aber auch durch den Besuch von feuerwehrspezifischen Lehrgängen an den bayerischen Feuerwehrschulen oder auf Landkreisebene beispielsweise zum Zugführer, zum Truppmann oder für Sonderaufgaben wie Drehleitermaschinist oder Prüfer von Messgeräten ausbilden lassen. Unsere 17 Mitglieder der Jugendfeuerwehr trafen sich mittwochs zu ihren Ausbildungen. Damit war sichergestellt, dass Kontakte reduziert werden konnten, ohne auf die wertvollen Unterweisungen verzichten zu müssen.

Einsätze und Übungen sind jedoch beschwerlicher geworden! Mit der Umsetzung der Corona- Maßnahmen und der Einhaltung der AHA- Regeln, fehlt der persönliche Kontakt und der rege Austausch, der für die allgemeine Kameradschaft und auch dem Fachwissen sehr wichtig ist. Gruppenaufteilungen, das Tragen von Masken unter erschwerten Bedingungen im Einsatz, Quarantäneanordnungen des Gesundheitsamtes oder die Sorge sich mit dem Coronavirus bei Patientenkontakt angesteckt zu haben begleitet uns nun schon seit zwei Jahren und lässt auch viele Sorgen aufkommen oder schmälert manchmal die Quantität an Einsatzkräften.  

“Staad” war es zwar auch in Pandemie- Zeiten nie, aber früher waren die Monate November und Dezember eher davon geprägt, dass man sich auf Weihnachtsmärkten und gemeinsamen, internen Weihnachtsveranstaltungen getroffen hat. Und einem Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau aus Altötting ist Stille und Ruhe gemessen an den Einsatzzahlen und in seiner Freizeit ohnehin eher fremd.

Unser Vorsitzender des Vereins: Stefan Burghart reflektierte das Vereinsjahr 2021 mit Ausführungen über die Aktivitäten, die wir besuchen konnten und rief eindringlich dazu auf, die Fahne der Feuerwehr auch im nächsten Jahr wieder verstärkt zu begleiten.

Die paar wenigen Highlights haben uns gezeigt, dass immer noch großes Interesse am Vereinsleben und der Kameradschaft vorhanden ist. Die Jahreshauptversammlung mit max. 100 Teilnehmern im Feuerwehr- Gerätehaus als Alternative zum Ludwig- Kellerer- Stadion, was ursprünglich als Veranstaltungsort gewählt wurde fand großen Anklang. Nicht nur, weil man bei der wahrscheinlich längsten Jahreshauptversammlung überhaupt viel zu erzählen hatte, sondern vielmehr auch, dass man bei der großen Feuerwehrfamilie Zeit verbringen konnte.

Die feierliche Verabschiedung unseren langjährigen Kameraden Peter Stöckl hatte ähnlichen Charakter, was jedoch freudig und traurig zugleich war. Mit Peter Stöckl scheidet ein wertvolles und engagiertes Mitglied aus dem aktiven Feuerwehrdienst aus und dieser muss sich nun in der Rolle eines Ruheständlers zurechtfinden. Sein Fachwissen und seine Einsatzerfahrung waren beispiellos. Es ist daher notwendig, stets neue Führungskräfte auszubilden und an weitere Aufgabenfelder heranzuführen. Zu einer außerordentlichen Beförderung (was üblicherweise bei der Jahreshauptversammlung durchgeführt wird) gratulieren wir deshalb Herrn Max Kamhuber jun. zur Ernennung zum “Gruppenführer im Aufgabengebiet Jugendfeuerwehr“. Kamhuber wird seine neuen Aufgaben zum 01.01.2022 antreten.

Als weitere Vereinsaktivitäten zählten die Eisaktion am Vatertag, an dem jeder Feuerwehrangehörige mit seiner Familie ein ortsansässiges Eiscafé besuchen konnte und leckere Spezialitäten auf Kosten des Vereins mitnehmen durfte.

Auch während der Quarantänebestimmungen wurden wir mit einem Care- Paket überrascht, das uns die Einhaltung der Maßnahmen etwas erleichtert hat.

Unsere Fahne wurde u.a. beim Volkstrauertag, an Fronleichnam sowie bei einer Trauerfeier bei den Kameraden der Feuerwehr Neuötting eingesetzt.

Bei den weiterführenden Grußworten freuten wir uns über die Teilnahme unseres Bürgermeisters Stephan Antwerpen, der einmal mehr den Stellenwert unsers ehrenamtlichen Engagements innerhalb der Stadt Altötting verdeutlichte. Antwerpen konnte sich während seiner Anfangszeit als Bürgermeister bereits bei einigen Einsätzen persönlich über unsere Arbeit überzeugen und lobte unsere Einsatzbereitschaft und Schlagkräftigkeit, sowie unseren vorbildlichen Einsatz und Solidarität zum Dienst am Nächsten!

Das nächste Jahr 2022 stellt uns vor weiteren geplanten und logischerweise auch ungeplanten Herausforderungen. Es erwarten uns spannende Neubeschaffungen, wie ein vom Landkreis Altötting bestelltes Wechsellader- Fahrzeug, das unseren Fuhrpark ergänzen soll oder die Einführung des neuen Alarmierungssystems „Alamos“, das auf Smartphones der Einsatzkräfte installiert werden kann, um stets immer und überall zum Einsatz gerufen werden zu können.

Zudem sollen wieder ein Erste- Hilfe- Kurs, die Durchführung des Leistungsabzeichens „Die Gruppe im THL- Einsatz oder ein Lehrgang für Träger von Chemikalienschutzanzügen neben dem üblichen Übungsgeschehen angeboten werden.

Unseren Kameradinnen und Kameraden, sowie den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Altötting, unseren fördernden, passiven Mitgliedern und Gönnern unserer Wehr wünschen wir ein fröhliches und gesegnetes Weihnachtsfest!

Vielleicht hören oder sehen Sie uns auf der Straße, wenn wir einmal mehr die „staade“ Zeit durchbrechen und denken dabei daran: Wir sind auch während der Feiertage für Sie einsatzbereit! 365 Tage im Jahr / 24 Stunden am Tag!